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Pflanzengenetische Ressourcen können auf vielfältige Weise genutzt werden. Die Spannbreite reicht vom Anbau alter Sorten und ihrer Vermarktung, über die Nutzung in Züchtungsprogrammen bis hin zu breit angelegten Screenings in der Grundlagenforschung und im Rahmen von Pre-Breeding. Nachhaltige Nutzung ist die Nutzung von Bestandteilen der biologischen Vielfalt in einer Weise und in einem Ausmaß, die nicht zum langfristigen Rückgang der biologischen Vielfalt führt, wodurch ihr Potential erhalten bleibt, die Bedürfnisse und Wünsche heutiger und künftiger Generationen zu erfüllen. Nachhaltige Nutzungssysteme können außer der Erhaltung und der Nutzung der genetischen Ressourcen auch zur Verbesserung der Bereitstellung von ökologischen Dienstleistungen (z.B. Bestäubung) und zur Anpassung an den Klimawandel dienen.
Pflanzliche Erzeugung beginnt mit gesundem Saat- und Pflanzgut leistungsfähiger Sorten. Die Sortenzüchtung ist der Schlüssel für eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft. Mit der züchterischen Bearbeitung pflanzengenetischer Ressourcen werden Innovationspotenziale erschlossen. Neue Sorten mit Widerstandfähigkeit gegen biotische und abiotische Einflüsse tragen zur Umweltschonung und Leistungssteigerung bei. Die pflanzengenetischen Ressourcen, die die Grundlage für diese Innovationen bilden, stammen entweder aus Genbanken, anderen Sammlungen oder von Wildstandorten. Mitunter handelt es sich auch um aktuelles Sortenmaterial, das eine weitere züchterische Verbesserung erfährt.
Wichtige Akteure in der Pflanzenzüchtung und damit verbundener Forschung und Innovation sind der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP) und die Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi). Der BDP ist als Interessensvertretung der deutschen Pflanzenzüchter Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Pflanzenforschung, Züchtung und den Handel. Die GFPi erarbeitet mit ihren Mitgliedern regelmäßig Forschungsstrategien erarbeitet, um Innovationen in der Pflanzenforschung zu fördern und die Sichtbarkeit der Bedeutung und Notwendigkeit von Pflanzenforschung zu stärken.
Viele Forschungsprojekte und Vorhaben haben zu einer Inwertsetzung der genetischen Vielfalt in Genbanken und anderen Forschungssammlungen beigetragen, in dem sie die Ressourcen mit Informationen über ihre Eigenschaften verbunden und so ihre Nutzung in Züchtungsprogrammen unterstützt haben. Die genetischen Ressourcen werden durch Untersuchung von Merkmalen der genetischen und phänotypischen Eigenschaften besser für Züchter nutzbar. Die Wahl der Kreuzungspartner und der Selektionsprozesse wird effizienter gestaltet. Die wichtigste Voraussetzung ist der Zugang zu Saatgut, der mit der Verfügbarkeit von Informationen über die Eigenschaften einhergehen muss. Hier leisten die öffentlich verfügbaren Daten und einzelne Sammlungen einen Beitrag zur Nutzung in Züchtung, Forschung und Ausbildung. Priorität soll die Verbesserung der Verfügbarkeit von Daten (Genotyp, Phänotyp) haben, die neben Ertragseigenschaften auch weitere Nutzungen unterstützen:
Viele Kulturpflanzen werden bereits seit Jahrtausenden genutzt und kontinuierlich weiterentwickelt. Durch die ständige Auslese der Individuen für die weitere Nutzung entstand eine regional angepasste große Vielfalt ausgewählter Landsorten. Im Zuge der Globalisierung der Märkte und der Konzentrationsprozesse in Land- und Ernährungswirtschaft sind auch in Deutschland zahlreiche Kulturpflanzenarten und -sorten aus dem großflächigen Anbau verschwunden. Deshalb gilt es die regionaltypische genetische Vielfalt der Kulturpflanzensorten zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Eine Möglichkeit zur Erweiterung der Vielfalt ist eine Durchkreuzung von Ausgangspopulationen und der Anbau der Nachkommen in Evolutionsramschen. Dadurch können neue Merkmalskombinationen auftreten, die anschließend selektiert und in neuen Sorten bereitgestellt werden.
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