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Eine der seltenen Baumarten ist die Elsbeere. Sie wächst in artenreichen Laubmischwäldern auf warmen, kalkreichen Böden und ist gut an trocken-warme Klimaverhältnisse angepasst. Zudem hat sich gezeigt, dass sie weniger anspruchsvoll ist und ein relativ breites Standortspektrum aufweist. Damit gilt die Elsbeere als einer der wenigen heimischen Hoffnungsträger in Zeiten des Klimawandels.
Die Elsbeere ist in ganz Mittel- und Südeuropa heimisch. Sie tritt als Einzelbaum oder in Gruppen auf, die erst im Herbst durch ihre frühe und leuchtende Laubfärbung auffallen. Das Holz der Elsbeere ist rotbraun gefärbt und sehr wertvoll – es gehört zu den härtesten europäischen Hölzern. Sie ist eine Halbschattenbaumart, die gut als Mischbaumart in Eichen- und Edellaubmischwälder integriert werden kann. Im Waldbestand bildet sie gerade Schäfte aus und erreicht Höhen von bis zu 30 Metern. Mit ihrem Herzwurzelsystem ist sie recht standfest; ihre natürliche Altersgrenze wird mit bis zu 300 Jahren angegeben. Die Elsbeere ist gegenüber unseren Hauptbaumarten vergleichsweise konkurrenzschwach und ihre natürliche Verjüngung scheitert oft daran, dass Mäuse und Eichhörnchen die Samen verzehren und dass die wenigen Keimlinge bevorzugt vom Wild verbissen werden.
Darüber hinaus schätzen Mensch und Waldbewohner die Elsbeere: Die reinweißen Blüten sind eine wertvolle Bienenweide und die Früchte werden von zahlreichen Vogelarten genutzt. Bereits im frühen Mittelalter wurden die reifen Früchte sehr geschätzt, denn sie sind reich an Vitamin C und helfen bei Magen-Darmerkrankungen (torminalis bedeutet Bauchschmerzen). Die Früchte, die nach den ersten Frösten für den Verzehr geeignet sind, lassen sich zu Kompott, Marmeladen oder Edelbrände verarbeiten.
Doch gilt die Elsbeere in ihrem Bestand bundesweit als gefährdet. Diese Einschätzung beruht vor allem auf der regional beschränkten Verbreitung der Elsbeere und ihrem Vorkommen in geringen bis mäßigen Anteilen in Eichenwaldgesellschaften, die im Zuge der naturnahen Waldbewirtschaftung häufig von der Buche abgelöst werden.
Der Schwerpunkt der Verbreitung der bundesweit ca. 80.000 erfassten Bäume liegt in Südwest- und Mitteldeutschland, daneben kommt ein zweiter, kleinerer Schwerpunkt im Nordosten Deutschlands vor. In Franken finden sich mehr als die Hälfte der kartierten Elsbeeren.
In Deutschland können insgesamt vier Genzentren ausgemacht werden: ein süddeutsches Genzentrum (Mainfranken, Jura), ein mitteldeutsches Genzentrum (Weserbergland, Werra-Hainich, Mitteldeutsches Trias-Hügelland), ein westdeutsches Genzentrum (Saar-Nahe-Bergland und die Eifel) sowie ein nordostdeutsches Genzentrum (Ost-Mecklenburg, Ost-Brandenburg).