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Wenn man an den Sommer denkt, fallen einem gleich die leckeren Strauchbeeren ein. Ob im Müsli, in Smoothies, zum Einmachen oder auch einfach so als fruchtiger Snack für zwischendurch. Himbeeren sind nicht nur lecker und sehen toll aus, sondern sind bereits seit dem Altertum als Heilpflanze bekannt. Der Gehalt an Vitamin C, Kalium und Fruchtsäuren soll die Abwehrkräfte und die Wundheilung fördern. Mit einem jährlichen Konsum von rund einem Kilogramm pro Person gehören sie zu den beliebtesten Strauchbeeren in Deutschland. Himbeeren können schon ab Mitte Mai geerntet werden, im Juli folgen ihr dann die Brombeeren. Die genetische Vielfalt der Kulturformen wird in der Deutschen Genbank Obst erhalten. Über 36 Himbeersorten und 7 Brombeersorten, wie beispielsweise Black Satin oder Loch Ness werden dort langfristig erhalten und für die Forschung und Züchtung bereitgestellt.
Hervorgegangen sind die Kulturformen aus ihren verwandten Wildarten, deren Früchte meist etwas kleiner sind und weniger süß schmecken. Wilde Brombeeren sind weltweit verbreitet und bilden eine fast unübersichtliche Vielfalt an verschiedenen Arten. Eines der brombeerreichsten Gebiete in Deutschland ist Hessen. Hier haben Bürgerwissenschaftlerinnen und –wissenschaftler gemeinsam mit Forschenden der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung die Brombeer-Flora erfasst und zeigen können, dass es dort weit mehr Arten gibt, als bislang vermutet wurde. Statt ursprünglich bekannter 62 Brombeer-Arten konnten 177 Arten aus dieser Familie der Rosengewächse nachgewiesen werden. Auch Himbeeren sind ein fester Bestandteil der europäischen Flora. Bereits in der Steinzeit wurden sie als wichtige Obstpflanzen genutzt, jedoch erst im 16. Jahrhundert kultiviert. Brombeeren hingegen sind erst seit den fünfziger Jahren vermehrt in den europäischen Gärten zu finden.
Wer einen Garten und genügend Platz hat, kann Himbeeren und Brombeeren selber anpflanzen und bietet damit auch Bienen und Schmetterlingen eine Nahrungsquelle. Sehr gut eignet sich die Himbeersorte ‚Rubaca’, die eine hohe Resistenz gegen die häufigsten Krankheiten aufweist. Ihre Früchte sind klein bis mittelgroß, oval und schmecken süß, saftig und aromatisch. Die Sorte wurde in Deutschland gezüchtet und wird sowohl vom JKI als auch vom Bundessortenamt erhalten.
Die Welternährungsorganisation FAO hat das Jahr 2021 zum Internationalen Obst- und Gemüsejahr erklärt. Ein guter Anlass, um auf die große Vielfalt bei diesen Kulturen hinzuweisen und zwar nicht nur auf die Vielzahl der verschiedenen Obst- und Gemüsearten, sondern auch auf die große Sortenvielfalt, die im Laufe von Jahrhunderten entstanden ist. Sie ist wichtige Grundlage für den weiteren Züchtungsfortschritt und die Anpassungsfähigkeit der Produktionssysteme.