Hier beginnt der Hauptinhalt dieser Seite

Gurkenvielfalt entdecken Gurkenvielfalt entdecken

In der Datenbank "Historisch genutztes Gemüse" werden 427 Gurkensorten wie beispielsweise der Berliner Aal geführt. Es müssen allerdings über 80 % als verschollen angenommen werden. Insgesamt 48 historische Gurkensorten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen.

Gurkenvielfalt entdecken

Die Gurke (botanisch: Cucumis sativus L.) ist heute ein nahezu weltweit beliebtes Gemüse, mit dem wir ein ganz klares Bild verbinden: grün, lang, gerade und dünn – so finden wir sie ganzjährig in der Gemüseabteilung. Wie bei den meisten Gemüsearten war auch bei den Gurken die Formen- und Farbenvielfalt einmal deutlich größer. So gab es auch nahezu weiße Gurken und nach dem Farbumschlag zur Samenreife herrschten Gelb- und Brauntöne vor. Neben den länglichen und walzenförmigen Typen gab es auch keulenförmige sowie sehr kurze und kugelige Formen.

In der Datenbank der historisch genutzten Gemüse werden 427 historische Gurkensorten geführt. Davon müssen allerdings über 80 % als verschollen angenommen werden. Insgesamt 48 historische Gurkensorten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen. Von ihnen ist noch Saatgut vorhanden, aber sie sind aus dem großflächigen Anbau verschwunden. Dazu zählen die Sorten Berliner Aal, die Riesen-Schälgurke, Deutsche Trauben oder Torpedo.

Der Verein VERN e.V. engagiert sich in dem Projekt ZenPGR für eine Rückführung verschiedener alter Gemüsesorten in die Nutzung, darunter auch 23 alte Gurkensorten der Roten Liste. Die alte Sorte Berliner Aal konnte auf diese Weise erfolgreich wieder rekultiviert werden und ist nun im Berliner Raum wieder verfügbar. Mehr Informationen finden Sie auf der Projektwebseite.

Heimische Gurken aus dem Freiland gibt es natürlich nur in den Sommermonaten. Wer Gurken nachhaltig auch im Winter genießen möchte, kann sie selber konservieren. Der Verein Slowfood erklärt wie das geht: Rezepte Gewüzgurken

Die Welternährungsorganisation FAO hat das Jahr 2021 zum Internationalen Obst- und Gemüsejahr erklärt. Ein guter Anlass, um auf die große Vielfalt bei diesen Kulturen hinzuweisen und zwar nicht nur auf die Vielzahl der verschiedenen Obst- und Gemüsearten, sondern auch auf die große Sortenvielfalt, die im Laufe von Jahrhunderten entstanden ist. Sie ist wichtige Grundlage für den weiteren Züchtungsfortschritt und die Anpassungsfähigkeit der Produktionssysteme.