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Internationale Zusammenarbeit Internationale Zusammenarbeit

Wegen der globalen Bedeutung der Vielfalt von Mikroorganismen und Invertebraten für die Ernährungssicherheit und die Ökosysteme ist die internationale Zusammenarbeit unverzichtbar. Sie dient dem Austausch von Erkenntnissen, der Umsetzung von Konzepten und der Vereinbarung von verbindlichen Abkommen zu ihrem Schutz und ihrer Erhaltung.

Welternährungsorganisation FAO

Fahnen im Wind
Quelle: Alex stock.adobe.com

Die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization of the United Nations FAO) koordiniert die internationale Zusammenarbeit im Bereich der biologischen Vielfalt für Ernährung und Landwirtschaft. Ihr zentrales Koordinations- und Verhandlungsgremium dafür ist die Kommission für genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (Commission on Genetic Resources for Food and Agriculture CGRFA). Sie ist in zwischenstaatlichen technischen Arbeitsgruppen zu den verschiedenen Themen wie beispielsweise für tier- oder pflanzengenetische Ressourcen organisiert.

Die internationale Zusammenarbeit zur Erhaltung von Mikroorganismen und Invertebraten soll zukünftig verstärkt werden. Ihre große Bedeutung wurde auf der 11. regulären Sitzung der CGRFA 2007 anerkannt. Für folgende Themen sollen Berichte zum Status und Trends der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung erarbeitet werden:

  • Bodenmikroorganismen
  • Biologische Schädlingsbekämpfung
  • Pflanzenpathogene
  • Wiederkäuerverdauung
  • Agroindustrielle Prozesse
  • Lebensmittelherstellung

Übereinkommen über die biologische Vielfalt CBD

Die CBD (Convention on Biological Diversity) wurde bereits 1992 verabschiedet und 1993 in Kraft gesetzt. Sie hat drei Hauptziele:

  1. Die Erhaltung der biologischen Vielfalt
  2. Die nachhaltige Nutzung der Komponenten der biologischen Vielfalt
  3. Die gerechte Aufteilung der aus der Nutzung resultierenden Vorteile

In den thematischen Arbeitsprogrammen der CBD sind die Land-, die Forstwirtschaft und die Fischerei adressiert. Innerhalb dieser Programme gibt es für Landwirtschaft und Ernährung wichtige themenübergreifende Initiativen, unter anderem zur Vielfalt der Bestäuber, der Vielfalt im Boden und für die Ernährung.

Um den fortschreitenden Verlust an biologischer Vielfalt zu stoppen, beschlossen die Vertragsstaaten der CBD im Jahr 2010 den "Strategischen Plan für Biodiversität 2011-2020". Er definiert 20 konkrete Handlungsziele, die sogenannten Aichi-Biodiversitätsziele. Das Sekretariat der CBD hat seinen Sitz in Montreal in Kanada. Derzeit hat das Abkommen 196 Vertragsstaaten.

Koalition der Willigen für Bestäuber

Während der 13. CBD-Vertragsstaatenkonferenz 2016 in Cancun, Mexiko wurde auf Initiative der Niederlande die Koalition der Willigen – „Coalition of the willing on pollinators“ gegründet. Deutschland ist als eines von dreizehn Gründungsmitgliedern dabei.

Die Mitglieder dieser Koalition der Willigen verpflichten sich, den Schutz von Bestäubern und ihrer Lebensräume voranzubringen, regelmäßig Erfahrungen auszutauschen und relevante Akteure zu unterstützen sowie die Forschung für den Schutz von Bestäubern zu fördern. Beim 6. Plenum von IPBES 2018 in Medellin, Kolumbien waren bereits weitere Länder beigetreten.

Weltbiodiversitätsrat IPBES

Der Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) wurde 2012 gegründet. Er ist eine zwischenstaatliche Plattform zur wissenschaftlichen Politikberatung. Er wird oft verglichen mit seiner älteren Schwester IPCC für das Klima. Seine Kernaufgabe ist die Erstellung von Berichten über den aktuellen Zustand und die Entwicklung der Biodiversität sowie ihrer Ökosystemleistungen. Dazu führt IPBES keine eigenen Forschungsarbeiten durch, sondern sammelt und bewertet weltweit vorhandenes Wissen. Aus den Bewertungen werden Empfehlungen und Handlungsoptionen zum Schutz der biologischen Vielfalt abgeleitet, die politische Entscheidungsträger in ihrer Arbeit unterstützen sollen.

Die vier Aufgabenbereiche von IPBES umfassen:

  • Die Identifizierung von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die politische Entscheidungsträger benötigen
  • Die regelmäßige Erstellung von Berichten über den aktuellen Wissensstand zu Biodiversität und Ökosystemleistungen sowie deren Wechselbeziehungen
  • Die Identifizierung von politikrelevanten Instrumenten und Methoden zur Unterstützung bei der Formulierung und Umsetzung von politischen Maßnahmen
  • Die Priorisierung des Bedarfs im Bereich Kapazitätsaufbau zur weiteren Entwicklung der Schnittstelle zwischen Politik und Wissenschaft sowie die Bereitstellung und Einwerbung von finanziellen Mitteln und anderer Unterstützung

Der Sitz des Sekretariats von IPBES befindet sich in Bonn.

Sachstandsbericht von IPBES zu Bestäubern

Im Februar 2016 erschien der erste Bericht von IPBES zur globalen Lage der Bestäuber: „Unverzichtbare Helfer für weltweite Ernährungssicherheit und stabile Ökosysteme.“ Das Assessment stellt wissenschaftlich fundierte Informationen zu Status und Trends, zu Ursachen für Veränderungen zusammen. Daraus resultierenden Risiken für Bestäuber, Bestäubung und für die Nahrungsmittelproduktion ebenso wie Handlungsoptionen für die Politik werden aufgezeigt.

Der über 800 Seiten umfassende Bericht zeigt wissenschaftlich fundiert und sachlich den seit Jahren anhaltenden hohen Rückgang von Blütenbestäubern in den verschiedenen Weltregionen auf. Auf Grundlage der Befunde leiten die Experten Handlungsempfehlungen für den Schutz von Bestäubern und ihrer Lebensräume ab.

Geschäftsleute auf dem Flur im Gespräch
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Kontakt

+49 (0) 228 / 6845-3991

Monika Winkler

Bundesanstalt für Landwirtschaft
und Ernährung
Referat 331
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn

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