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Fast 100 Leitbetriebe haben am Sonntag die einjährige Aktion „Boden erleben“ gestartet. Viele Veranstaltungen wie Hofführungen, Feldführungen und Aktionstage finden bundesweit unter dem Motto statt. Damit wollen die Betriebe auf die Bedeutung des Bodens als Grundlage der Lebensmittelproduktion aufmerksam machen. Sein Schutz und Erhalt ist für unsere Ernährung wichtig, jedoch auf für den Klimaschutz von immensem Wert, denn im Humus wird eine große Menge Kohlenstoff gespeichert. Auch seine Wasserhaltekapazität hat in Zeiten von Starkregenereignissen einen noch höheren Nutzen. Außerdem ist er ein Hotspot der Biodiversität. Dem Bodenleben kommt eine Schlüsselrolle für die zahlreichen Funktionen des Bodens wie der Ab- und Umbau von organischen Stoffen zu.
Vor allem für Bakterien, Viren, Archaeen, Pilze und Einzeller gibt es bislang noch viele Wissenslücken. Wissenschaftler aus der Schweiz haben deshalb nun zum ersten Mal eine Schätzung der globalen Artenvielfalt von Böden anhand von Fachliteratur und vorliegenden Daten vorgenommen. Die Ergebnisse zeigen, dass etwa zwei Drittel aller bekannten Arten auf der Erde im Boden leben dürften. Diese Schätzung übertrifft frühere Bewertungen des Artenreichtums im Boden. Allerdings sind die Unsicherheiten der Aussagen enorm. Die Forschenden weisen deshalb darauf hin, dass ihre Arbeit lediglich ein erster Versuch der Abschätzung sei.
Die Böden sind enormen Belastungen ausgesetzt durch landwirtschaftliche Intensivierung, den Klimawandel, invasive Arten oder auch durch die fortschreitende Versiegelung. Die Leitbetriebe wollen deshalb mit ihren Aktivitäten zeigen, wie sich Böden schonend bewirtschaften lassen durch eine ganzjährige Bodenbedeckung, eine bodenfreundliche Fruchtfolgegestaltung oder auch Agroforstsysteme.
Bundesagrarminister Cem Özdemir eröffnete am Sonntag die gemeinsame Aktion der Leitbetriebe Pflanzenbau bei Gut&Bösel in Brandenburg mit den Worten: „Unsere Böden sind wertvoller als Diamanten“. Die Leitbetriebe Pflanzenbau wollen modernen, umwelt- und ressourcenschonenden Pflanzenbau erlebbar machen. Die Betriebe haben sich aus allen Regionen Deutschlands zu einem Netzwerk mit Vorbildcharakter zusammengeschlossen. Es wurde 2021 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) initiiert und ist ein Leuchtturmprojekt im Rahmen der BMEL-Ackerbaustrategie 2035. Das Netzwerk besteht aktuell aus 97 konventionell und ökologisch wirtschaftenden Betrieben.