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AquaGRIS: Ein globales Informationssystem für aquatische genetische Ressourcen

Der 2019 von der FAO veröffentlichte erste Weltzustandsbericht der aquatischen genetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die aquatische Diversität zu erhalten und im Bereich des Aquakultursektors Zuchtprogramme zur Entwicklung der aquatischen genetischen Ressourcen zu realisieren. Darüber hinaus hat der Bericht offengelegt, dass Informationen über aquatische genetische Ressourcen (AqGR) unterhalb der Arten-Ebene sehr lückenhaft sind und dass keine standardisierte Terminologie vorhanden ist, um diese zu charakterisieren, was den Umgang mit diesem Thema bislang erheblich erschwert hat. Im Rahmen eines vom BMEL geförderten Projektes beabsichtigt die FAO, ein globales Informationssystem (AquaGRIS) aufzubauen, mit dessen Hilfe die Informationsbasis im Bereich der AqGR erheblich verbessert wird. Das geplante Informationssystem soll folgende Funktionen erfüllen:

  • die Wahrnehmung und das Verständnis für die Entwicklung und die Eigenschaften von Zuchtformen von Aquakulturorganismen und deren züchterischen Potentials soll geschärft werden und somit als Impulsgeber für den Ausbau und die Förderung der Aquakultur und von Zuchtprogrammen dienen;
  • die Entwicklung und Harmonisierung von nationalen und internationalen Informationssystemen für AqGR soll vorangetrieben werden;
  • die Erfassung von Zuchtlinien und deren Verwendung und dessen Austausch soll erleichtert werden;
  • AquaGRIS soll als Hilfestellung für die politische Entscheidungsfindung in Bezug auf AqGR dienen;
  • die Verwendung und das Verständnis einer standardisierten Terminologie für das Monitoring von AqGR soll gefördert werden;
  • für die Überwachung und Berichterstattung im Zusammenhang mit dem von der FAO-Kommission für genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (CGRFA) geplanten Globalen Aktionsplan für aquatische genetische Ressourcen soll AquaGRIS als wichtiges Werkzeug zu dessen Umsetzung dienen und
  • darüber hinaus wird AquaGRIS auch Informationen zum Erhaltungszustand der in der freien Natur vorkommenden Wildformen der wichtigsten in Aquakultur gehaltenen Arten bereitstellen.

Mit der Entwicklung von abgestimmten Kriterien und Definitionen, d.h. von standardisierten Deskriptoren für die Identifizierung von Zuchtlinien der Aquakulturorganismen konnten bereits erfolgreich die ersten Schritte hin zu einem globalen Informationssystem für aquatische genetische Ressourcen im Rahmen des laufenden Projektes vollzogen werden. AquaGRIS kann für die weitere Entwicklung einer nachhaltigen Aquakultur zur globalen Ernährungssicherung wichtige Impulse geben. Das geplante Informationssystem soll den Nutzern u. a Informationen zur züchterischen Bearbeitung der weltweit wichtigsten in Aquakultur produzierten Arten zur Verfügung stellen und ist in dieser Form einzigartig. Die Förderung dieses Projektes setzt konsequent die Ziele der bislang vom BMEL im Bereich der aquatischen genetischen Ressourcen durchgeführten Fördermaßnahmen fort, indem eine weitere wichtige Grundlage für die langfristige Erhaltung, nachhaltige Nutzung und Entwicklung der aquatischen genetischen Ressourcen zur Verfügung gestellt wird. Zudem leisten die Aktivitäten und Ergebnisse des Projektes einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen Verbesserung der Ernährungsgrundlage, der Ernährungssicherheit sowie zu den UN-Nachhaltigkeitszielen.

Projektlaufzeit: 15.12.2018 – 31.12.2023
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Mit Kulturarten verwandte Wildpflanzen: Entwicklung einer Deskriptorenliste zur Dokumentation von In-situ Vorkommen

Viele Wildpflanzen sind Verwandte unserer Kulturpflanzen beziehungsweise potenziell nutzbar in Ernährung und Landwirtschaft (Wildarten für Ernährung und Landwirtschaft – WEL). Sie sind eine bedeutende Ressource für die Pflanzenzüchtung, die die Erbeigenschaften der Wildarten zur Entwicklung besserer Kultursorten nutzt. Die Erhaltung erfolgt am besten, wenn lebensfähige Populationen an ihren natürlichen Standorten, das heißt in-situ, erhalten werden, um sich auch weiterhin an wechselnde Umweltbedingungen anzupassen. Eine zusätzliche Erhaltung erfolgt in Genbanken (ex-situ).
Mit dem Internationalen Vertrag über Pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (ITPGRFA) soll unter anderem die In-situ-Erhaltung dieser verwandten Wildarten gefördert werden. Allerdings hat sich gezeigt, dass es große Lücken in der Datenverfügbarkeit gibt, die ein Hindernis für den Informationsaustausch und die Umsetzung von In-situ-Erhaltungsmaßnahmen darstellen.
Ziel des Projekts ist daher die Entwicklung einer global abgestimmten Liste von Deskriptoren für die Dokumentation von In-situ-Vorkommen und die Unterstützung von Ländern im Aufbau nationaler Dokumentation von WEL Vorkommen unter Anwendung dieser Deskriptoren. Dieser globale Standard soll die Dokumentation und den Austausch von Informationen erleichtern und damit zur Verbesserung der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung dieser für die Forschung und Züchtung so wertvollen pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft beitragen.
Die in der ersten Projektphase bereits erarbeitet Liste der Deskriptoren steht mittlerweile zur Verfügung und kann hier heruntergeladen werden.

Projektlaufzeit: 01.06.2019 - 30.06.2023
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Globale Strategien zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt

Michael Major, Crop Trust

Globale Strategien zur Erhaltung der genetischen Vielfalt von Nutzpflanzen spielen eine wichtige Rolle für den Austausch zwischen nationalen und internationalen Genbanken, für die Weiterentwicklung des globalen Systems der Ex-situ-Erhaltung und für das multilaterale System des Internationalen Saatgutvertrags (ITPGRFA).
Der Global Crop Diversity Trust (Crop Trust) dient als ein wesentliches Organ der Umsetzung des Internationalen Saatgutvertrags. Er entwickelt Erhaltungsstrategien unter anderem durch die Beschreibung des Erhaltungszustands von Sammlungen und die Identifizierung von erforderlichen Maßnahmen zum Erhalt der über diese Sammlungen erfassten Nutzpflanzenvielfalt. Für 26 Arten und Artengruppen waren bereits solche Erhaltungsstrategien erarbeitet worden. Es bedurfte sowohl einer Überarbeitung als auch einer Erweiterung der bestehenden Strategien um weitere Nutzpflanzenarten bzw. -gruppen. Ziel des Projektes war es daher, Erhaltungsstrategien zu aktualisieren und um zusätzliche Strategien zu ergänzen sowie einen Leitfaden für ein dynamisches globales System der Ex situ-Erhaltung zu entwickeln. Ein weiterer Aspekt des Projekts war die Stärkung der Zusammenarbeit der verschiedenen Einrichtungen auf regionaler und globaler Ebene in wissenschaftlichen und technischen Fragen. Damit sollte es maßgeblich zur Erhaltung und zur Förderung der biologischen Vielfalt und der Welternährung beitragen.
Die Strategien sind auf der Projektwebseite abrufbart. Sie beinhalten neben einer Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Status der verschiedenen Kulturpflanzengruppen eine Beschreibung der Maßnahmen, die für ihre zukünftige Erhaltung ergriffen werden müssen. Hinzu kommen Informationen zu den Pflanzen selbst, zu ihrer Taxonomie, ihrem Genpool sowie Einzelheiten zu den wichtigsten in Genbanken erhaltenen Sammlungen. Ein elementarer Bestandteil der Strategien ist zudem die Analyse vorhandener Wissenslücken. Ziel war es, für jede Kulturpflanze oder Kulturpflanzengruppe in der Lage sein, die Frage zu beantworten: Was fehlt in den Genbanken der Welt?

Projektlaufzeit: 15.07.2019 – 31.05.2023
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Unterstützung beim Wiederaufbau von Saatgutsystemen in Simbabwe, Mosambik und Malawi nach dem Zyklon Idai

Quelle: Elly Barrett, FAO

Im März 2019 richtete der tropische Wirbelsturm Idai große Schäden in den südostafrikanischen Ländern Simbabwe, Mosambik und Malawi an. Die Zerstörung betraf unter anderem die landwirtschaftliche Produktion und geht mit dem Verlust wichtiger Nutzpflanzenarten einher. Die Folgen waren mangelnde Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Nahrungsmitteln für die Bevölkerung. Mit dem Ziel, die sofortige und langfristige Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit in den betroffenen Regionen zu verbessern, sollte die nationale und regionale Koordination unterstützt und das Ausmaß des Verlusts von pflanzengenetischen Ressourcen festgestellt werden. Darauf aufbauend wurden Strategien zur Wiederherstellung von Saatgutreserven und dem Wiederaufbau lokaler Saatgutsysteme entwickelt. Zudem wurde der Kapazitätsaufbau im Rahmen des Internationalen Saatgutvertrags (ITPGRFA, Internationaler Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft) gestärkt und durch gezielte Kommunikationsaktivitäten das Bewusstsein für die spezielle Rolle von pflanzengenetischen Ressourcen in den Projektländern gestärkt.

Projektlaufzeit: 15.09.2019 – 31.12.2022
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GLIS – das Globale Informationssystem für pflanzengenetische Ressourcen

Die Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (PGRFA) und der Aufbau einer entsprechenden weltweiten Erhaltungsarchitektur sind von großer Bedeutung für die Ernährungssicherung und die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel. Die Weltgemeinschaft hat daher ein zentrales Instrument beschlossen, um diese Ressourcen zu erhalten, deren nachhaltige Nutzung zu fördern und sowohl den Zugang zu den Ressourcen zu sichern als auch einen gerechten Vorteilsausgleich zu gewährleisten: im Juli 2004 trat der Internationale Saatgutvertrag (ITPGRFA, Internationaler Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft) in Kraft.
Artikel 17 des Internationalen Saatgutvertrages sieht vor, dass ein globales Informationssystem zur Erleichterung des Austauschs über PGRFA und zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit entwickelt wird. Das Projekt GLIS dient der Einrichtung eines solchen globalen Informationssystems.
Inhalt bzw. Ziel des Projektes GLIS ist die Erarbeitung einer Suchmaschine für pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (PGRFA), die es ermöglicht, in globalen Datenbanken nach Informationen zu pflanzengenetischen Ressourcen zu suchen. Durch den globalen Zugang zu Informationen und Wissen über PGRFA sollen Erhaltung, Management und Nutzung von PGRFA gestärkt werden. Es wird eine IT- Infrastruktur aufgebaut und Standards zur Identifizierung und Dokumentation von PGRFA entwickelt. Sogenannte Digital Object Identifiers (DOIs) sollen helfen, Proben pflanzengenetischer Ressourcen eindeutig zu identifizieren. Das Informationssystem erlaubt darüber die Suche nach Charakteristika wie beispielsweise Trockentoleranz. So wird es Nutzern weltweit erleichtert, Forschungsergebnisse verschiedener Institutionen zu verknüpfen und Erkenntnisse zu gleichem genetischen Material auszutauschen.

Projektlaufzeit: 01.01.2017 – 31.12.2019
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APFORGIS - Erhaltung wichtiger einheimischer Baumarten in Asien

Das Europäische Programm für Forstliche Genetische Ressourcen (EUFORGEN) stellt mit Hilfe eines Geoinformationssystems (EUFGIS) Informationen über Generhaltungseinheiten (GCU=Genetic Conservation Units) bereit und dokumentiert so die Erhaltungsaktivitäten zu forstgenetischen Ressourcen in Europa. Auf Basis dieser Informationen können Lücken in den Erhaltungsbemühungen innerhalb von Verbreitungsgebieten identifiziert und Erhaltungsstrategien entwickelt werden.
Darauf aufbauend hat sich 2003 in der asiatisch-pazifischen Region das Netzwerk APFORGEN gegründet. Mit Hilfe des vorliegenden Projekts soll die Etablierung von Generhaltungseinheiten in der asiatisch-pazifischen Region initiiert werden, um die Wissenslücken über das Vorkommen und die genetische Ausstattung von wichtigen asiatischen Baumarten zu schließen. Für mindestens 50 sozioökonomisch wichtige Arten sollen Verbreitungskarten entwickelt werden, die Informationen über Klimaänderungen, Landnutzungsänderungen und andere Bedrohungen erhalten, um eine räumliche Festlegung der Erhaltungsprioritäten zu ermöglichen. Zudem werden mit Hilfe von drei Workshops Minimumkriterien für Generhaltungseinheiten (CGUs) sowie ein Handlungsleitfaden zur Etablierung eines Netzwerks dieser GCUs erarbeitet. Um die Erhaltung forstgenetischer Ressourcen auf regionaler Ebene umzusetzen, die Anwendung des Handlungsleitfadens in drei Ländern der Region in einem Pilotprojekt getestet werden. Diese Vorgehensweise soll die Akzeptanz zur Nutzung des Handlungsleitfadens stärken sowie die Umsetzung in den 15 Mitgliedsländern von APFORGEN initiieren und fördern.

Projektlaufzeit: 01.12.2017- 30.11.2019
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Erster Weltzustandsbericht für aquatische genetische Ressourcen

Im April 2013 hat die Kommission für genetische Ressourcen für Landwirtschaft und Ernährung (CGRFA) unter deutscher Beteiligung die Notwendigkeit zur Durchführung einer weltweiten Erhebung des Vorkommens und der Nutzung aquatischer genetischer Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (AqGR) erkannt. Mit dem Projekt „Aquatic Genetic Resources for Food and Agriculture – Contribution towards the First State of the World Report (SoW-AqGR)“ wurde die Erstellung des ersten Weltzustandsberichts von AqGR bei der FAO unterstützt. Im Rahmen des Projekts wurde neben der Durchführung von regionalen Workshops und der Erstellung von fünf Hintergrundstudien die FAO Webseite zu AqGR grundlegend neugestaltet und in alle offiziellen Sprachen der Vereinten Nationen übersetzt. Der SoW-AqGR wurde 2019 fertiggestellt und enthält die Beschreibung des Zustands sowie eine globale Bewertung der Erhaltung, nachhaltigen Nutzung und Entwicklung der AqGR. Der Fokus lag speziell auf aquatischen Arten, die in der Aquakultur gezüchtet werden sowie deren in der freien Natur vorkommenden Ursprungsarten. Insgesamt unterstreicht der auf Basis von 92 Länderberichten erstellte Weltzustandsbericht die Notwendigkeit, die aquatische Diversität in ihren natürlichen Lebensräumen zu erhalten und im Bereich des Aquakultursektors Zuchtprogramme zur Entwicklung der aquatischen genetischen Ressourcen zu realisieren. Die gut aufbereiteten Ergebnisse des Projekts sind über die Website der FAO für alle Interessierten zugänglich.

Projektlaufzeit: 15.12.2014 - 31.03.2019
Mehr Informationen zur interantionalen Zusammenarbeit im Bereich der aquatischen genetischen Ressourcen finden Sie auf dieser Webseite im Fachportal Fische.

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+49 (0)228 6845-3385

Dr. Michaela Haverkamp

Bundesanstalt für Landwirtschaft
und Ernährung
Referat 331
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn

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