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Genetische Erhaltungsgebiete für Wildpflanzen Genetische Erhaltungsgebiete für Wildpflanzen

Fachtagung "Genetische Erhaltungsgebiete für Wildpflanzen" am 04. und 05. Juni 2019 in Quedlinburg.

Erstes Netzwerk genetischer Erhaltungsgebiete in Deutschland gegründet

Wildselleriepflanzen auf einem Acker
Wildsellerie
Quelle: Lothar Frese/JKI

Wildsellerie, Wildrebe, Wildobst – in Deutschland wachsen viele Wildpflanzenarten, die nicht nur für den Naturschutz, sondern auch für die Landwirtschaft und Ernährung Bedeutung haben. Diese genetischen Ressourcen enthalten Eigenschaften, die als Genreservoir für die züchterische Anpassung von Kulturpflanzen und damit für die Sicherung der Welternährung wichtig sind.

Am 4. und 5. Juni 2019 veranstaltete das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gemeinsam mit der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), dem Julius-Kühn-Institut (JKI), dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) sowie weiteren Partnern die Fachtagung „Genetische Erhaltungsgebiete für Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft – ein neues Modul zur Stärkung des Artenschutzes” in Quedlinburg.

Die Fachtagung war der Startschuss für das erste bundesweite Netzwerk genetischer Erhaltungsgebiete für Wildsellerie. Damit nimmt Deutschland eine Vorreiterrolle in Europa ein. Für die Einrichtung der ersten fünf genetischen Erhaltungsgebiete wurden die Urkunden im feierlichen Rahmen an die Betreuer der fünf Gebiete übergeben.

Bis zum Projektende im November 2019 sollen 40 weitere Erhaltungsgebiete für Wildsellerie eingerichtet sein, um so die innerartliche Vielfalt zu bewahren. Die Pflege übernehmen zum Teil engagierte Gruppen und Einzelpersonen vor Ort.

Hintergrundinformationen

Das BMEL fördert über die BLE das Modell- und Demonstrationsvorhaben „Genetische Erhaltungsgebiete für Wildselleriearten als Bestandteil eines Netzwerkes genetischer Erhaltungsgebiete in Deutschland“ mit rund 960.000 Euro. Es wurden 45 Wildsellerievorkommen als mögliche genetische Erhaltungsgebiete identifiziert.

Mit der Unterzeichnung des Internationalen Saatgutvertrages und des Übereinkommens über die Biologische Vielfalt hat sich Deutschland verpflichtet, Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft in-situ zu erhalten. Das BMEL hat dies im Nationalen Fachprogramm für pflanzengenetische Ressourcen als Handlungsbedarf aufgenommen und arbeitet derzeit daran, ein solches Netzwerk zu etablieren. Ein Teilnetzwerk für artenreiches Grünland ist ebenfalls im Aufbau, für Wildrebe und Wildobst sind weitere geplant. Die Gesamtkoordination des Netzwerkes genetischer Erhaltungsgebiete in Deutschland liegt beim Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt (IBV) in der BLE.

Genetische Erhaltungsgebiete sind ein Modul, mit dem Landwirtschaft und Naturschutz zusammen Wildpflanzen in-situ, also in ihrer natürlichen Umgebung, erhalten können. Die natürlichen Vorkommen bestimmter Arten werden durch angepasste Pflegemaßnahmen erhalten. Es handelt sich um keine neue Schutzkategorie im naturschutzfachlichen Sinne.

Genres Fachportal Kultur- und Wildpflanzen

Netzwerk genetischer Erhaltungsgebiete für Wildsellerie

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA): Verbundvorhaben: Genetische Erhaltungsgebiete für Wildselleriearten (Apium und Helosciadium) als Bestandteil eines Netzwerkes genetischer Erhaltungsgebiete in Deutschland (Ge-Sell)

 

Quelle: BLE-Pressemitteilung vom 5.6.2019

Kontakt

+49 (0) 228  6845 - 3438

Dr. Imke Thormann

Bundesanstalt für Landwirtschaft
und Ernährung
Referat 331
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn

E-Mail