In Deutschland gibt es in der Datenbank über historische Gemüsearten und -sorten 186 verschiedene Radieschensorten. 142 von diesen werden als verschollen angenommen. Zum Glück konnten einige alten Sorten in Genbanken und bei Erhaltungsinitiativen bewahrt werden. Sie werden auf der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen gelistet und in Projekten getestet, ob sie sich für eine erneute Vermarktung eignen.

Doch wie sieht das typische Radieschen aus? Klein, rund und rot? Wirft man einen Blick in die Saatgutkataloge des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts stellt man verblüfft fest, dass es früher eine große Farben- und Formenvielfalt bei Radieschen gab. Diese waren nicht immer rund, sondern auch länglich, nicht immer rot, sondern auch gelb, weiß, violett oder getupft. Haben Sie schon mal von dem Radieschen namens „Eiszapfen“ gehört? Dies ist ein längliches, weißes Radieschen, das einem Eiszapfen ähnelt. Machen Sie sich doch mal auf die Suche nach dieser Sorte und lassen sich vom Geschmack überraschen. So kommt Vielfalt auf den Teller und Sie leisten einen Beitrag zum Erhalt der alten Radieschensorte.