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'Gelber Igel' ist eine Zwergsommerweizensorte mit sehr kompakten Ähren und steifen Grannen. Die Sorte gehört zur Gruppe der Binkelweizen, die auch als Zwergweizen bekannt ist. Die Formen mit Grannen werden oft als Igelweizen bezeichnet.
Herkunft
Der Binkelweizen ist eine eigenständige, alte Weizenunterart aus der Gattung Triticum. Er ist auch als Zwergweizen, Bergweizen oder Pfahlbauweizen bekannt, da bei Ausgrabungen von neolithischen Pfahlbausiedlungen Ähren und Ährenabdrücke gefunden wurden, die den heutigen Binkelweizenformen sehr ähnlich sind. Die Gruppe der früher in Europa weit verbreiteten Binkelweizensorten zeichnet sich durch eine Vielzahl von Genotypen mit und ohne Grannen aus.
Sortenbeschreibung
Der 'Gelbe Igel' ist sehr kurzhalmig, steif begrannt, mit kompakten Ähren. Die Körner sind klein und kurz. Halm und Ähre sind von goldgelber Farbe.
Wertschöpfung
Das Fazit der Studie aus dem Backlabor im EUREGIO-Interreg-Projekt "Urgetreide Binkel - Chancen für die Rekultivierung einer historischen Getreideart im Voralpen- und Alpenraum" war, dass der Binkelweizen trotz seines hohen Rohproteingehalts nicht die Eigenschaften des klassischen Brotweizens aufweist. Teig aus Binkelweizen ist weich, meist feucht und fettig und hat oft eine abnehmende Elastizität, was mit den Eigenschaften der Klebereiweiße zusammenhängt. Der Glutengehalt konnte daher im Backlabor nicht bestimmt werden. Für den Binkelweizen schlug er Produktansätze unter dem Label "Berg-Binkelweizen" vor, um auf die besondere Stellung des Binkels als Berggetreide aufmerksam zu machen und auch einen geografischen Schwerpunkt zu schaffen, um die Produkte mit dem Tourismus in der Region zu verbinden. Zum Beispiel spezielle Brote und Backwaren mit Obst aus regionalen Streuobstwiesen, Lebkuchen (Wiederbelebung einer regionalen Backtradition), Müsliprodukte mit gesundheitlichem Zusatznutzen aus dem (vor-)alpinen Raum, Backmischungen zum Selberbacken sowie Schnäpse und Brände.