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Der 'Babenhauser Zuchtvesen' ist eine alte Winterdinkelsorte, benannt nach der bayerisch-schwäbischen Stadt Babenhausen in Westbayern. Synonyme der Sorte sind 'Babenhauser Rotvesen' oder die Schreibweise 'Veesen'. Vesen ist eine Bezeichnung für Dinkel.
Herkunft
Der 'Babenhauser Zuchtvesen' wurde 1911 in Babenhausen von der Fürst Fugger'schen Saatzucht aus einer Selektion von mehrjährigen Nachkommen des Lustenauer Vesen, einer Vorarlberger Sorte, gezüchtet und 1916 als 'Babenhauser Zuchtvesen', später umbenannt in 'Babenhauser Rotvesen', in den Handel gebracht. Im Jahr 1942 stellte das Unternehmen die Zucht und den Anbau der Sorte ein. 'Babenhauser Rotvesen' war wohl die am weitesten verbreitete Sorte mit einem guten Kornertrag und hohem Strohertrag (Auszug aus Oblinger 1971).
Sortenbeschreibung
Die Sorte hat aufrechte, länge Ähren ohne Grannen, die locker und oft dreikörnig sind. Das Korn ist länglich, rötlich-braun und sehr glasig. Die Stiel wird zwischen 140-160 cm lang, die Standfestigkeit ist mittel. Als Standort eignen sich raue, kalte und gebirgige Lagen aufgrund der Winterhärte, Wuchsstärke, frühen Reife und der schnellen Trocknung nach der Ernte.
Wertschöpfung
Die Landrasse 'Babenhauser Zuchtvesen' eignet sich gut für die Herstellung von Brot und Brötchen, was in Backversuchen in den letzten Jahren gezeigt wurde. Generell hängen die Vermarktungsmöglichkeiten von Verarbeitern ab, die kleine Mengen abnehmen, wie Mühlen und Bäckereien. Die Ökomodell-Region Günztal unterstützt und begleitet den Wiederanbau dieser alten Sorte entlang der Wertschöpfungskette bis hin zum Verbraucher. Im Fall des 'Babenhauser Zuchtvesen' hat sich eine Kooperation zwischen den Bauern, einer Mühle und zwei Bäckereien entwickelt und etabliert. Je nach Verfügbarkeit werden verschiedene Backwaren aus der alten Sorte angeboten.