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Internationales Jahr des Lachses Internationale Zusammenarbeit

Das Internationale Jahr des Lachses

Zu seinen Laichgründen wandernder Lachs, der einen Wasserfall überwindet Quelle: jamie-stock.adobe.com

Lachse sind im Nordpazifik, im Nordatlantik und in der Ostsee verbreitet und stellen eine wichtige biologische und wirtschaftliche Ressource auf der nördlichen Erdhalbkugel dar. Während im Pazifik verschiedene Lachsarten existieren (Oncorhynchus spp.), gibt es im nordatlantischen Verbreitungsgebiet nur eine Lachspezies – den Atlantischen Lachs (Salmo salar). Gemein ist all diesen Lachsarten, dass es sich um ökologisch sehr anspruchsvolle Wanderfische handelt, die aufgrund einer Vielzahl unterschiedlicher Einflussgrößen weltweit im Rückgang begriffen sind.

Das Internationale Jahr des Lachses (IYS) ist eine Initiative die darauf abzielt, Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft für die Probleme die mit dem Rückgang der Lachsbestände in Verbindung stehen, zu sensibilisieren und die Forschung zum Wiederaufbau der Lachsbestände zu intensivieren. Das IYS wird auf der gesamten nördlichen Erdhalbkugel von Veranstaltungen begleitet und soll zu einem intensiven Austausch im Zusammenhang mit der Nutzung und der Erhaltung der weltweiten Wildlachsbestände führen. Ziel ist es, neue Ideen für die Erhaltung und das Management der Lachsbestände, in einer sich immer schneller verändernden Welt zu entwickeln.

Das Motto des IYS lautet „Salmon and People in a Changing World“.

Die beiden federführenden Organisationen und Initiatoren des IYS sind die North Atlantic Salmon Conservation Organization (NASCO) und die North Pacific Anadromous Fish Commission (NPAFC).
Die NASCO und die NPAFC arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Organisation des Internationalen Jahr des Lachses (IYS), welches als mehrjährige Initiative (2018-2022) geplant ist und dessen Schwerpunkt im Jahr 2019 lag.

Die North Atlantic Salmon Conservation Organization (NASCO) ist eine Regionale Fischereiorganisation (RFO), die sich im gesamten Nordatlantischen Verbreitungsgebiet des Atlantischen Lachses für die Erhaltung, Wiederherstellung, Förderung und ein Fischereimanagement auf Grundlage wissenschaftlicher Empfehlungen dieser Wanderfischart einsetzt.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) vertreten Deutschland seit 2006 in der EU Delegation der NASCO. Das BMEL und die BLE erfüllen die nationalen Berichtspflichten gegenüber der NASCO und berichten im Rahmen der Deutschen NASCO-Mitgliedschaft von den Fortschritten bei der Wiederansiedlung des Lachses in Deutschland. Außerdem engagiert sich Deutschland intensiv in der EU NASCO-Delegation, um die Internationalen Entscheidungsprozesse zum Lachsmanagement im deutschen Sinne zu beeinflussen.

Deutschlands Engagement zur Wiederansiedlung des Lachses

Lachse waren auch in Deutschland bis Ende des 19. Jahrhunderts noch weit verbreitet. Leider sind alle ursprünglichen deutschen Lachspopulation in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgestorben. Mit den ursprünglichen Lachsbeständen ist nicht nur eine Fischart verschwunden. Mit dem Lachs ging für die Menschen, die an den Ufern der Flüsse lebten, eine über viele Jahrhunderte wirtschaftlich und kulturell prägende wichtige Fischerei verloren.

Bereits Ende der 1970-er Jahre begannen an Nebenflüssen der Unterelbe die ersten Versuche, den Lachs in Deutschland wieder heimisch zu machen. Mit der allgemeinen Verbesserung der Wassergüte in vielen Flüssen folgten immer mehr Initiativen diesem Beispiel. Heute gibt es in den Flusseinzugsgebieten von Rhein, Ems, Weser und Elbe eine Vielzahl Wiederansiedlungsprojekte für den Lachs, die meist in Kooperation von Landesbehörden und Fischerei- und Angelverbänden durchgeführt werden.

Langfristiges Ziel dieser Bemühungen ist es, selbsterhaltende Lachspopulationen zu entwickeln, die auch fischereilich wieder genutzt werden können. Die Wiederansiedlung ausgestorbener Fischarten ist auch ein ausgewiesenes Ziel des BMEL Fachprogramms zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung aquatischer genetischer Ressourcen

Deutschlands Beitrag zum Internationalen Jahr des Lachses

Durch Aufklärungsarbeit soll das IYS das Bewusstsein dafür schärfen, was der Mensch tun kann, um Lachse und ihre vielfältigen Lebensräume vor dem Hintergrund zunehmender Umweltveränderungen besser zu erhalten und wiederherzustellen.

In Deutschland wurde das IYS am 12. Oktober 2018 vom Parlamentarischen Staatsekretär Michael Stübgen an der Lachszählstation am Siegwehr in Buisdorf offiziell bekannt gegeben. Es wurde zur aktiven Teilnahme am IYS aufgerufen. Das Internationale Jahr des Lachses stellt eine Chance dar, um über den Lachs zu informieren, zu diskutieren und neue Aktivitäten zu entwickeln, um die Rückkehr der Lachse in Deutschland einen weiteren Schritt voranzubringen.

Zu der Veranstaltung waren Vertreter von Lachswiederansiedlungsprogrammen aus dem gesamten Bundesgebiet und die Presse eingeladen. Außerdem wurden Schulklassen mit Urkunden des Nordrhein-Westfälischen Lachs-Patenschaftsprogramms für ihr besonderes Engagement im Bereich des Gewässerschutzes ausgezeichnet. Abschließend wurde die Fang- und Kontrollstation am Siegwehr in Buisdorf vorgestellt.

Im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung, hatten Interessierte die Möglichkeit sich im „Wissenshaus Wanderfische“ über das Wanderfischprogramm im Rhein zu informieren.

Kontaktbox

+49 (0)228 / 6845 - 3246

Clemens Fieseler

Bundesanstalt für Landwirtschaft
und Ernährung
Referat 331
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn

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