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Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand zur Erhaltung der Biodiversität

Stellungnahme des Fachbeirates Tiergenetische Ressourcen zur Landschaftspflege und Vertragsnaturschutz mit gefährdeten einheimischen Nutztierrassen

Landschaftspflege mit Dülmenern in ihrem natürlichen Habitat im Merfelder Bruch bei Dülmen.
Quelle: BLE

Der Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen möchte in der öffentlichen Verwaltung und in den Verbänden auf die Vielfalt der einheimischen Nutztierrassen und deren Gefährdung sowie Fähigkeiten in der Landschaftspflege und dem Vertragsnaturschutz aufmerksam machen. Hierdurch bietet sich eine gute Gelegenheit der Zusammenarbeit von Naturschutz und Landwirtschaft mit beiderseitigem Nutzen. Die Stellungnahme ist ein Plädoyer und eine Empfehlung dafür, die einheimischen Nutztierrassen stärker in Vertragsnaturschutz und Landschaftspflege einzubinden. So kann eine Synergie zwischen Natur- und Artenschutz und der Erhaltung der Vielfalt der einheimischen Nutztierrassen geschaffen werden.

Die Bundesrepublik Deutschland hat sich - sowohl auf natur-/artenschutzrechtlicher Ebene, als auch im Bereich der Erhaltung tiergenetischer Ressourcen für Landwirtschaft und Ernährung - in nationalen und internationalen Vereinbarungen zu ihrer Verantwortung bekannt. Der Einsatz (v. a. gefährdeter) einheimischer Nutztierrassen in der Landschaftspflege stellt eine sinnvolle Symbiose der beiden Bereiche dar. Dies könnte auch Symbolcharakter für eine zukünftige konstruktive Zusammenarbeit von Naturschutz und Landwirtschaft haben. Es gibt bereits genügend erfolgreiche Projekte, in denen unsere einheimischen Nutztierrassen ihre Eignung für die Landschaftspflege unter Beweis gestellt haben. So konnte z. B. im Rahmen einer Feldstudie festgestellt werden, dass Weiße Hornlose Heidschnucken und deren Kreuzungen unempfindlich gegenüber Jakobskreuzkraut sind. Aus Sicht des Fachbeirats Tiergenetische Ressourcen sollte der Einsatz dieser Rassen aber noch viel breiter ausgebaut werden. Um die Eignung der einheimischen Rassen für Landschaftspflege und Vertragsnaturschutz besser belegen zu können, sollten Bund und Länder die Praxisforschung in diesem Bereich unter Einbindung der beteiligten Verbände unterstützen.

Die Stellungnahme finden Sie hier.

Hintergrund

Der Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen ist ein Arbeitsgremium der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde (DGfZ) e.V., der sich mit spezifischen Fragen tiergenetischer Ressourcen auseinandersetzt. Die Mitglieder des Fachbeirates sind Vertreter von Bund und Ländern, der Wissenschaft und der Tierzucht.

https://www.genres.de/fachgremien/fachbeirat-tiergenetische-ressourcen

Das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt (IBV) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) fungiert als Geschäftsstelle des Fachbeirates.

https://www.genres.de/fachportale/nutztiere