Die vier Strategien wurden am 30. November einer politischen Delegation aus Vertretern der Europäischen Kommission, Mitgliedern des Europäischen Parlaments und nationalen politischen Entscheidungsträgern vorgestellt. Hierzu haben sich auf dem hybriden Event 77 Teilnehmende vor Ort ausgetauscht und vernetzt sowie weitere 250 Interessierte den Livestream verfolgt.
Die vorgestellten Strategien entsprechen einer Aufforderung der Europäischen Kommission, "einen Rahmen zu schaffen, in dem das bestehende Mosaik europäischer, nationaler und regionaler Strukturen zusammengeführt werden kann, um Konzepte und Strategien für das Management pflanzen-, forst- und tiergenetischer Ressourcen zu entwickeln und umzusetzen."
Länderübergreifende Zusammenarbeit
Die beteiligten Partner waren sich einig, dass neben der Erstellung der Strategien, ein zentrales Ergebnis des Projektes, die stärkere Zusammenarbeit zwischen den drei Bereichen der pflanzen-, tier- und forstgenetischen Ressourcen wichtig ist.
Annette Schneegans von der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Europäischen Kommission stimmte zu, dass genetische Ressourcen für viele europäische Politiken von zentraler Bedeutung sind und ergänzte, dass die Zusammenarbeit den drei Europäischen Netzwerke ECPGR, ERFP und EUFORGEN dabei geholfen habe ihre individuellen Fahrpläne voranzubringen.
Vorstellung der Sektorstrategien
In Synergie mit dem Projekt haben die Europäischen Programme für pflanzen-, tier- und forstgenetische Ressourcen ECPGR, ERFP und EUFORGEN entsprechende sektorspezifische Strategien entwickelt und Maßnahmen zur Verbesserung der Aktivitäten zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung genetischer Ressourcen in der Region ermittelt. Diese wurden neben der Mantelstrategie von einer jeweiligen Vertreterin bzw. einem jeweiligen Vertreter der Programme vorgestellt. Unter den folgenden Links sind die Strategien erstmals verfügbar:
Der Blick in die Zukunft
Im Format einer Podiumsdiskussion wurde die mögliche Umsetzung der Strategien und der geforderten Maßnahmen auf europäischer und nationaler Ebene besprochen.
Frank Begemann, von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, betonte hierbei, dass ein Umdenken notwendig sei und in europäischen Dimensionen gedacht werden müsse. Die Strategien dienen dabei als Modell für die EU und die Mitgliedsländer.
Die Kommission begrüßte den wertvollen Beitrag der Strategien zur Forschung und Innovation, da sie einen konkreten Fahrplan für notwendige Investitionen aufzeigen würden. Jedoch legte sich keiner der drei Kommissionsmitglieder fest, die Empfehlungen in vollem Umfang zu übernehmen.
Nigel Maxted von der Universität Birmingham fasste die Ergebnisse der Podiumsdiskussion zusammen und betonte die enormen Fortschritte, die die drei europäischen Programme durch ihre Zusammenarbeit erzielt haben. Es bleibt die dringende Notwendigkeit, die in der Mantelstrategie festgelegten vorrangigen Maßnahmen umzusetzen, die von allen beteiligten Akteuren sorgfältig formuliert wurden.
Eine ausführliche Zusammenfassung des Events und der Ergebnisse finden Sie in der Pressemitteilung auf der GenRes Bridge Projektseite.
Projekthintergrund
Die Strategie für genetische Ressourcen in Europa wurde im Rahmen des GenRes Bridge Projekts erstellt, das im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 der EU finanziert wird.
In GenRes Bridge sind 17 Partnerorganisationen involviert, die ein breites Spektrum von Akteuren im Bereich der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzen-, tier- und forstgenetischer Ressourcen in Europa und seinen Nachbarländern vertreten. Das IBV (Informations- und Koordinierungszentrum für Biologische Vielfalt) der BLE leitet als Projektpartner das Arbeitspaket zur Entwicklung der Strategie.