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Legendäre Heilkraft des Sanddorns in Gefahr

Laut einer Legende soll schon Dschingis Khan auf die Wirkung des Sanddorns geschworen haben. Das Öl gilt östlich des Urals als Naturmedizin und wurde zur Stärkung und Wundheilung eingesetzt.

Sanddornstrauch vor blauem Himmel
Quelle: BLE

Der Anbau hat daher vor allem in Russland und China eine lange Tradition, auch in der ehemaligen DDR wurde er gefördert. Die Vitamin C-reichen Beeren mit hohem Säuregehalt galten als gesunder Ersatz für fehlende Zitronen und andere Südfrüchte. Aber auch hohe Mengen an Vitamin A und E sowie B12 sind im Sanddorn zu finden. Dies macht ihn auch heute wieder interessant.

Genutzt werden sowohl der Saft als auch das Öl. Doch Vorsicht: Die Sträucher haben viele spitze Kurztriebe und die Beeren sind platzempfindlich. In Deutschland wird daher meist eine Schnitternte der gesamten Zweige mit anschließender Tiefkühlung praktiziert. Die Beeren können dann im gefrosteten Zustand von den Zweigen gerüttelt und verarbeitet werden.

Erforschung des Sanddornsterbens: Was sind die Ursachen?

Aktuell bereitet der interessanten Kulturpflanze vor allem das Sanddornsterben große Schwierigkeiten. Seit einigen Jahren sterben viele Sträucher innerhalb kurzer Zeit ab. Die Vermutungen legen eine Kombination verschiedener Faktoren wie Pilzerkrankungen und Trockenheit sowie zu warmer Wintertemperaturen nahe. Das Sanddornsterben bedroht nicht nur die Kulturflächen der Anbauer, sondern auch Wildvorkommen an der deutschen Nord- und Ostsee. In Mecklenburg-Vorpommern wird an der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Gülzow zu den Ursachen geforscht. Das Verbundvorhaben „Erforschung der Ursachen des Sanddornsterbens und Entwicklung von Gegenmaßnahmen“ wird von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) über das BMEL gefördert.

Erhaltung wichtiger Sanddorn-Sorten

Auch die Erhaltung wichtiger Sanddorn-Sorten spielt vor dem Hintergrund des Sanddornsterbens eine bedeutende Rolle. Die Deutsche Genbank Obst erhält in ihrem Teilnetzwerk Wildobst insgesamt 63 Muster verschiedener Herkünfte, sogenannte Akzessionen, zu Sanddorn. Die Sorten der erhaltenen Muster lassen sich über die Suchfunktion in PGRDEU recherchieren. Insgesamt sechs dieser Sorten stehen ebenfalls auf der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen Deutschlands.


Weiterführende Links:

Zum Projekt bei der FNR