Nicht alle Ursachen für den Insektenrückgang sind in der Landwirtschaft zu suchen. Doch viele stehen in engem Bezug zu ihr – und damit auch die Lösungen.
Unkrautecken, Blüh-Patenschaften und Platz für Wildbienen
Nahrung und Lebensraum finden Insekten beispielsweise bei den über 400 als "bienenfreundlich" qualifizierten Landwirten in Niedersachsen. Zusammen mit dem Bieneninstitut Celle entwickelte eine Arbeitsgruppe insektenfreundliche Konzepte für den Hof, Acker- und Grünlandflächen sowie für Imkerkooperationen. Dazu zählen Staudengärten, Blühflächen, Unkrautecken, Altholz- und Steinhaufen oder Platz für Bienenstöcke.
Im hessischen Seligenstadt schafft ein Landwirt gemeinsam mit 180 "Blüh-Paten" aus der Bevölkerung rund fünf Hektar Blühfläche für Insekten. Wer sich für eine Patenschaft interessiert, wählt auf der Internetseite die gewünschte Fläche aus und übernimmt für ein Jahr den Ertragsausfall, den der Landwirt durch die Blühfläche hat – 19 Euro für zehn Quadratmeter. Die gleiche Größe gibt der Landwirt seinerseits dazu und verdoppelt so die Fläche für die Insekten.
In der rheinischen Grafschaft legt ein Obstbauer Blühstreifen zwischen seinen Baumreihen an und schafft so Lebensraum für über 35 Wildbienenarten – die ihrerseits die Bestäubung seiner Bio-Obstbäume übernehmen. Die Pflege der Insektenlebensräume hat er in die Betriebsabläufe integriert.
Weitere Beispiele zeigt die neue Ausgabe der DVS-Zeitschrift "LandInForm – Magazin für ländliche Räume" unter
Quelle: BLE-Pressemitteilung vom 4.9.2020