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Kurzbericht GB 10 Internationaler Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen

Kurzbericht November 2023: 10. Sitzung des Verwaltungsrats (GB 10)

Logo des Internationalen Vertrags (Quelle: FAO)

Die 10. Sitzung des Verwaltungsrats (GB 10) fand vom 20.-24. November 2023 in Rom, Italien, statt und verhandelte und diskutierte eine Reihe von technischen und politischen Themen.

Dazu gehörte im Besonderen der Prozess zur Verbesserung des Multilateralen Systems zum Zugang und gerechten Vorteilsausgleich von pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (MLS). Nachdem bei der 9. Sitzung des Verwaltungsrats im September 2022 die Arbeitsgruppe zur Verbesserung des MLS wiedereingesetzt worden war, wurden in Rom nun Details zum Prozess und ein Zeitplan beschlossen, um die Erarbeitung eines verbesserten MLS bis zur 11. Sitzung des Verwaltungsrats Ende 2025 zu einem Ende zu bringen. Die von den Co-Vorsitzenden der Arbeitsgruppe identifizierten drei „hotspots“, d.h. die Ausweitung des Annex I, DSI/GSD und Struktur und Zahlraten, sollen vorrangig von der Arbeitsgruppe behandelt werden. Als Basis für die Ausarbeitung eines neuen Maßnahmenpakets wird die Version des Pakets dienen, die die Arbeitsgruppe in ihrer Sitzung im Juni 2019 erarbeitet hatte. Deutschland bleibt weiterhin an der Arbeitsgruppe beteiligt. Aus Europa sind außerdem Frankreich, Niederlande, Schweiz und England Mitglieder der Arbeitsgruppe.

Das Thema der 10. Sitzung des Verwaltungsrats „From Seeds to Innovative Solutions, Safeguarding our Future“ unterstrich die gemeinsamen Ziele und die Wechselwirkung zwischen dem Globalen Rahmenwerk für biologische Vielfalt von Kunming und Montreal (GBF) und dem Internationalen Vertrag. Die Einführung des Globalen Biodiversitätsrahmens wurde begrüßt und das Sekretariat gebeten, die Entwicklungen in seiner Umsetzung zu verfolgen. Hinweise zur Zusammenarbeit mit dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) kamen in Beiträgen zu verschiedenen Tagesordnungspunkten immer wieder zur Sprache.

Weiter Ergebnisse gab es u.a. in folgenden Bereichen: 

  • Erhaltung und nachhaltige Nutzung: Die technische Arbeitsgruppe wurde für das kommende Biennium erneut bestätigt. Die Arbeit soll u.a. die Entwicklung einer Methodik beinhalten, um den Stand der Umsetzung der Vertragsartikel 5 und 6 zu identifizieren, ebenso wie erste Entwürfe für die Entwicklung freiwilliger Richtlinien, um die Engpässe in der Umsetzung der Artikel 5 und 6 zu adressieren. Ebenso soll die Arbeitsgruppe zu Umfang, Format, Zeitplan, vorrangigen Kulturen und anderen Fragen im Zusammenhang mit globalen Strategien zur Erhaltung von Kulturpflanzen beraten.
  • Rechte der Landwirte: Die Ad-hoc-Sachverständigengruppe für die Rechte der Landwirte (AHTEG-FR) wurde mit neuem Mandat wieder einberufen. Das Sekretariat wurde beauftragt, eine Bewertung des Stands der Umsetzung von Artikel 9 des Internationalen Vertrags vorzunehmen. Die AHTEG ist mit der Fertigstellung des Entwurfs für die Bewertung, der Überprüfung der Bewertung, und der Beratung bei der Nutzung der „Options“ (Optionen für die Unterstützung und Förderung der Verwirklichung der Rechte der Landwirte) beauftragt.
  • Globales Informationssystem (GLIS): Mitgliedsstaaten unterstrichen die Bedeutung von Wildarten für Ernährung und Landwirtschaft (WEL) und die Notwendigkeit, nationale Inventare über die Vorkommen von WEL zu erstellen, wofür jedoch zusätzliche Gelder notwendig sind.
  • Internationale Zusammenarbeit für genetische Ressourcen von Weinreben und Oliven: Es wurde eine Absichtserklärung mit der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) unterzeichnet, um bei der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung genetischer Ressourcen von Weinreben und Trauben zusammenzuarbeiten. Das Sekretariat wurde aufgefordert, die Gespräche mit dem Internationalen Olivenrat (IOC) und den Ländern, die internationale Olivenkollektionen besitzen, fortzusetzen, um eine effektive Zusammenarbeit zu etablieren

Die elfte Sitzung des Verwaltungsrates wird im November 2025 voraussichtlich in Südamerika stattfinden.