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Durch ihren wertvollen Beitrag für Landwirtschaft, Ernährung und Biodiversität, sollte der Verbrauch von Hülsenfrüchten – vor allem aus heimischem Anbau – ausgeweitet werden. Die Planetary Health Diet, ein Speiseplan, der die Gesundheit des Menschen und des Planeten gleichermaßen schützt, empfiehlt beispielsweise einen Pro-Kopf-Verbrauch von 27 Kilogramm pro Jahr.
Die Vielfalt der Hülsenfrüchte früher und heute
Kennen Sie schon Reisbohne, Spargelbohne, Raupenklee oder die Kaffeewicke? Sie alle sind seltenere Vertreter der Hülsenfrüchte, die im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert noch bei uns angebaut wurden. Die Datenbank der historisch genutzten Gemüse enthält Informationen über 1.600 verschiedene Hülsenfruchtarten- und sorten, von denen allerdings der weitaus größte Teil verschollen ist. Zum Glück konnte ein Teil der damals genutzten Vielfalt in Genbanken erhalten werden. Die Rote Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen listet über 500 Sorten von 23 Arten aus der Familie der Hülsenfrüchte auf. Von diesen Arten und Sorten konnte Saatgut in Genbanken oder bei Erhaltungsinitiativen nachgewiesen werden und sie können somit wiederentdeckt und zurück in die Nutzung gebracht werden.
Leguminosen derzeit auf fünf Prozent der Ackerfläche
Damit mehr Hülsenfrüchte aus heimischem Anbau ihren Weg in die menschliche Ernährung und in die Tierfütterung finden, muss der Anbau in Deutschland ausgeweitet werden.
2021 nahmen Hülsenfrüchte zur Körnergewinnung (vor allem Erbsen, Bohnen, Lupinen und Soja) eine Anbaufläche von 244.700 Hektar und damit 2,1 Prozent der Ackerfläche ein. Hinzu kamen 337.700 Hektar Leguminosen zur Ganzpflanzenernte wie Klee und Luzerne. Insgesamt wurden damit im Jahr 2021 auf fünf Prozent der Ackerfläche Leguminosen angebaut.
Ziel: Ackerfläche auf zehn Prozent ausweiten
Den heimischen Anbau von Hülsenfrüchten fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Eiweißpflanzenstrategie (EPS).
Eine Zielgröße, die in der derzeitigen Ackerbaustrategie des BMEL festgelegt ist, sind zehn Prozent der Ackerfläche bis 2030 – das sind rund 1,2 Millionen Hektar. Etwa zwei Drittel der angebauten Leguminosen könnten für Futterzwecke zur Verfügung stehen und die derzeitigen Sojaimporte von 3,4 Millionen Tonnen (Nettoeinfuhr) spürbar reduzieren. Der übrige Teil könnte zu Nahrungszwecken verwendet werden.
Die BLE setzt sich für heimische Hülsenfrüchte ein
Auch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) setzt sich dafür ein, dass mehr heimische Hülsenfrüchte auf den Acker, in den Trog und auf die Teller kommen: Als Projektträger für Forschung, Entwicklung und Wissenstransfer, als Datenzentrum und als Informationsquelle mit fundiertem Wissen für Verbraucherinnen und Verbraucher.
- Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): "Vom Acker bis zum Teller"
- BZfE: "Trendlebensmittel Hülsenfrüchte"
- BZL: Pocket-Heft "Schmetterlinge im Bauch - Von Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen und Co."
- Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN)/ BIOSpitzenköche: "Tag der Hülsenfrüchte": Was ist das denn? Interviews, Tipps und Rezepte
- BZL: Bericht zur Marktlage Hülsenfrüchte, www.ble.de/erbseundco
- EPS: Mehr heimische Hülsenfrüchte
Und wer den Checkpoint Ernährung, das Informationszentrum des BMEL in Berlin besucht, erfährt dort am digitalen Tisch alles rund um Anbau, Ernte und Vielfalt von Hülsenfrüchten: www.checkpoint-ernaehrung.de.
Quelle: BLE Pressestelle