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Weltbienentag 2022

Am 20. Mai ist Weltbienentag. Die Vereinten Nationen haben ihn 2018 auf Initiative der slowenischen Regierung ins Leben gerufen. Zu Recht lenken sie damit den Blick auf ein wichtiges Nutztier, denn Bienen sorgen für unsere Nahrung. Durch ihre Bestäubung einer Vielzahl von Kultur- und Wildpflanzen haben sie eine Schlüsselrolle in Natur und Landwirtschaft.

Honigbienen fliegen vor Stockeingang von der Seite
Quelle: TatranoiStock-GettyImages

Das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt setzt sich für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Biodiversität in Landwirtschaft und Ernährung ein. Auch bei der Honigbiene ist die Erhaltung der genetischen Vielfalt von hoher Bedeutung für die Zukunft. Ein möglichst breiter Genpool ist wichtig für Anpassungen an zukünftige Bedürfnisse und Herausforderungen wie den Klimawandel odeer auch Bienenkrankheiten und -parasiten. Deshalb hat das BMEL im Herbst 2021 ein großes, deutschlandweites Projekt zur erstmaligen Erfassung dieser innerartlichen Vielfalt gestartet. Die Abwicklung des Projektes obliegt dem Projektträger der BLE, das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt betreut es inhaltlich und fachlich.

Die meisten Honigbienen leben in Deutschland bei Imkerinnen und Imkern. In geringem Maße kommen auch wildlebende Völker vor, die häufig aus Schwärmen von gehaltenen Bienen hervorgegangen sind. Diese Völker haben jedoch eine geringe Überlebenschance, vor allem wegen der eingeschleppten Varroamilbe. Das Ziel des Projektes ist eine möglichst repräsentative Erfassung der genetischen Vielfalt der Honigbienenpopulationen in Deutschland. Dafür werden etwa 2.000 Proben von Arbeiterinnen und Drohnen aus unterschiedlichen Bienenvölkern genetisch analysiert. Ein geschichtete Zufallsstichprobe soll ein möglichst wirklichkeitsgetreues Bild abgeben. Die Analyse lässt Rückschlüsse auf Verwandtschafts- oder Inzuchtverhältnisse und genetische Verengungen zu. Daraus lassen sich wiederum das aktuelle Ausmaß der Gefährdung und Gegenmaßnahmen ableiten.

Das Projekt bildet damit einen bedeutenden Grundstein für den Schutz der genetischen Vielfalt der Honigbiene in Deutschland. Den Projektauftrag hat das Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf, eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung der Humboldt Universität zu Berlin, erhalten. Mit ersten Ergebnissen ist 2023 zu rechnen. Zukünftig soll ein regelmäßuiges Monitoring der innerartlichen Vielfalt die Darstellung der Entwicklung der heimischen Honigbienenvielfalt ermöglichen.

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