The main content of this page starts here

UN Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen 2021-2030

Die UN Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen startet 2021 und soll bis zum Jahr 2030 dazu führen, dass weltweit Ökosysteme wiederhergestellt und verbessert werden und keine weitere Verschlechterung stattfindet.

Alter Weinberg an der Mosel. Quelle: BLE

Als Ökosystem bezeichnet man das Zusammenspiel von Biotopen und Biozönose - also den Lebensraum und der darin lebenden Organismen. Die UN Dekade zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Ökosystemen zu stärken und ihre Bedeutung zur Erreichung der Ziele zur Nachhaltigen Entwicklung hervorzuheben. Gesunde Ökosysteme unterstützen die Land- und Forstwirtschaft, die Fischerei und viele andere Aktivitäten und sichern so die Lebensgrundlage von Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt, insbesondere in Entwicklungsländern. Sie sind damit der Schlüssel zur Bekämpfung von Armut und zur Ernährungssicherung und dem Recht auf Wasser. Der Schutz und die Wiederbelebung natürlicher Systeme - wie Tropenwälder oder Mangroven an der Küste – können als CO2-Senke einen großen Beitrag bei der Bewältigung des Klimawandels leisten.

Gefährdete Ökosysteme in Deutschland

Für uns geht es aber nicht nur um so bekannte Ökosysteme wie das Great Barrier Reef in Australien, auch in Deutschland gibt es gefährdete Ökosysteme. Deutschland besteht überwiegend aus Kulturlandschaften, die der Mensch über Jahrhunderte durch sein land- und forswirtschafttliches Wirken geprägt hat. Die dadurch entstandenen vielfältigen Lebensräume boten Schutz und Nahrung für eine Vielzahl an Lebewesen. Der Landschaftsstrukturwandel der letzten Jahrzehnte aufgrund des ökonomischen Drucks und der Möglichkeiten der Technisierung führte zu einem Verlust an Lebensräumen, die besonders ertragsarme landwirtschaftliche Standorte betreffen. Diese in der Vergangenheit oft extensiv bewirtschafteten Flächen fallen zunehmend aus der Bewirtschaftung und verlieren damit ihre Bedeutung als Lebensraum vieler Organismen. So ist beispielsweise der Steillagenweinbau sehr arbeitsintensiv da wenig mechanisierbar und ist an typischen Steillagen wie der Mosel von Nutzungsaufgabe bedroht. In der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen des Bundesamtes für Naturschutz wird der Biotoptyp „Rebkulturen in Steillagen“ als „stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht“. Projekte wie „Lebendige Agrarlandschaften – Landwirte gestalten Vielfalt“ tragen dazu bei, die ökologischen Zusammenhänge zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Naturschutz deutlich zu machen und wie am Beispiel der Modellregion Mosel die Steillagen als wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu erhalten. Weiter Informationen über ähnliche Projekte zum Zusammenspiel von Biodiversität und Landwirtschaft finden Sie im Bereich Netzwerke Biodiversitaetsbetriebe.

Weitere Informationen zur UN Dekade finden Sie auf der Webseite der Vereinten Nationen: www.decadeonrestoration.org