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Internationale Zusammenarbeit Bäume und Sträucher

Die Erhaltung und nachhaltige Nutzung von forstgenetischen Ressourcen ist Bestandteil verschiedenster internationaler Aktivitäten.

Internationale Zusammenarbeit

Weltzustandsberichts über forstgenetische Ressourcen (Quelle: FAO)

Vor dem Hintergrund der nach wie vor weltweit fortschreitenden Waldzerstörung besteht die oberste Priorität der internationalen Waldpolitik darin, einen wirksamen Beitrag zu leisten, die Entwaldung und weitere Degradation der Wälder aufzuhalten. Dies ist gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zu den international abgestimmten UN-Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals; SDGs) sowie zum Schutz des Klimas, zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und zur Bekämpfung der Wüstenbildung aber auch zum Ziel der Armutsbekämpfung, insbesondere in den ländlichen Gebieten.

Europäisches Programm für forstgenetische Ressourcen (EUFORGEN)

Deutschland ist von Beginn an am Europäischen Programm für Forstliche Genetische Ressourcen (European Forest Genetic Resources Programme - EUFORGEN) beteiligt.

EUFORGEN hat das Ziel, die Erhaltung und nachhaltige Nutzung forstlicher genetischer Ressourcen zum Wohle gegenwärtiger und künftiger Generationen zu fördern. Die Mitgliedsstaaten arbeiten darin auf freiwilliger Basis zusammen, um die Erhaltung forstlicher genetischer Ressourcen in situ und ex situ zu fördern, Maßnahmen zu koordinieren, Ideen auszutauschen und Informationen zu verbreiten.

EUFORGEN wird durch die Mitgliedsstaaten finanziert und durch das Europäische Forst Institut (EFI) in Zusammenarbeit mit der Forstabteilung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) koordiniert. Internationale Aktivitäten werden zwischen den einzelnen Staaten abgestimmt. Die Aufsichtsfunktion liegt bei einem Steuerungs-Komitee, das sich aus den nationalen Koordinatoren zusammensetzt. Das Institut für Forstgenetik des Thünen-Instituts stellt den nationalen Koordinator Deutschlands.

Europäisches Informationssystem für forstgenetische Ressourcen (EUFGIS)

Das Europäische Informationssystem für forstgenetische Ressourcen (European Information System on Forest Genetic Resources; EUFGIS) hat die Aufgabe, die Dokumentation forstgenetischer Ressourcen im paneuropäischen Raum zu verbessern. EUFGIS wird im Rahmen von EUFORGEN weiterentwickelt und gepflegt. Die Datenbank dient als Dokumentationsplattform für Nationale Inventare zu forstlichen Genressourcen und soll die praktische Generhaltung und ein nachhaltiges Forstmanagement in Europa unterstützen.

Mit Stand Juni 2022 sind in der Datenbank über 3.676 Erhaltungsbestände von 112 Baumarten aus 35 Ländern erfasst. Deutschland ist in der Datenbank derzeit mit 130 Erhaltungsbeständen verteilt auf 22 Baumarten vertreten. Als NFP (national focal point) für Deutschland ist in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Referat 515 und dem Institut für Forstgenetik am Johann Heinrich von Thünen-Institut (nationaler EUFORGEN-Koordinator) das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt (IBV) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) benannt worden.

Kommission für genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (CGRFA)

Eine zentrale Rolle im internationalen Verhandlungs- und Koordinationsprozess zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Agrobiodiversität spielt die FAO und hier insbesondere die FAO-Kommission für genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (CGRFA). Seit 2011 unterstützt die Arbeitsgruppe zu forstgenetischen Ressourcen bei der CGRFA (Intergovernmental Technical Working Group on Forest Genetic Resources, ITWG-FGR), die internationale Zusammenarbeit für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung von forstlichen Genressourcen. Auf Grundlage des ersten  Weltzustands-berichts zu forstgenetischen Ressourcen (2014), wurde ein Globaler Aktionsplan zur Erhaltung, nachhaltigen Nutzung und Entwicklung von forstgenetischen Ressourcen abgestimmt. Aktuell wird das erste Monitoring zur Umsetzung des Globalen Aktionsplans durchgeführt.

Kontakt

+49 (0)228 6845-3385

Dr. Michaela Haverkamp

Bundesanstalt für Landwirtschaft
und Ernährung
Referat 331
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn

E-Mail